Bayern bereitet sich intensiv auf mögliche RSV-Infektionswelle vor
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek treibt die Vorbereitungen auf eine mögliche neue RSV-Infektionswelle voran. Holetschek betonte am Mittwoch in München: „Wir befinden uns bei diesem Thema in einem engen Austausch mit den bayerischen Kinderkliniken. So habe ich am Montagabend in einer Videokonferenz mit den Praktikern aus rund 30 Kinderkliniken über die aktuelle Situation und die anstehenden Herausforderungen mit Blick auf den kommenden Herbst und Winter beraten.“
Der Minister erläuterte: „Unsere Kinderkliniken waren im vergangenen Winter auch aufgrund des RSV-Virus stark belastet - und teils sogar überlastet. Deshalb haben wir uns in diesem Jahr bereits frühzeitig darüber abgestimmt, wie wir für eine neue Welle am besten gewappnet sind.“
Holetschek unterstrich: „Die Herausforderungen, die mir die Kinderkliniken geschildert haben, sind sehr vielfältig. Hauptproblem ist der Personalmangel in der Pflege, wodurch teils Betten nicht betrieben werden können. Hinzu kommen der Medikamentenmangel und natürlich ein möglicher weiterer Anstieg der Corona-Infektionszahl auch unter den Klinikbeschäftigten. Klar ist: Wir unterstützen unsere Kliniken mit pragmatischen Lösungen, damit wir gut durch den Herbst und Winter kommen.“
Holetschek fügte hinzu: „Bayern wird für eine neue RSV-Infektionswelle und weitere Herausforderungen gerüstet sein. Wir haben im Mai ein Sofort-Förderprogramm speziell für die Kinderkliniken mit einem Volumen von fünf Millionen Euro aufgelegt. Die Mittel sollen kurzfristig für dringende außerplanmäßige Investitionen in den pädiatrischen Einrichtungen verwendet werden. Die Gelder können etwa zur kurzfristigen Beschaffung weiterer Überwachungsmonitore, der Etablierung eines die Pflegekräfte entlastenden Patienten-Monitoring-Systems oder zum Ausbau der digitalen Vernetzung mit anderen Kinderkliniken eingesetzt werden. Ich habe daher in der gestrigen Videokonferenz erneut an die Klinikvertreter appelliert, diese Angebote umfassend zu nutzen, sofern sie das nicht schon tun.“
Der Minister ergänzte: „Darüber hinaus fördern wir den Aufbau einer virtuellen Kinderklinik – kurz TeleKiN. Das Netzwerk wird bereits im kommenden Herbst / Winter zur Verfügung stehen. Dadurch sollen Behandlungskapazitäten zwischen den Kliniken besser abgestimmt werden können, so dass Kinder künftig möglichst rasch in ein geeignetes aufnahmebereites Krankenhaus gebracht werden können. In der Praxis bedeutet das, dass der einzelne Arzt und der Rettungsdienst in Zukunft bei Engpässen nicht mehr alle Kinderkliniken im Umkreis abtelefonieren müssen, um einen freien Platz zu finden. Das spart Zeit und unnötige Wege, sorgt für eine bessere Versorgung und bewirkt zudem eine Entlastung des ärztlichen und pflegerischen Personals. Bei den Praktikern stößt die virtuelle Kinderklinik auf große Zustimmung. Gerade durch die überregionale Patientensteuerung erwarten die Kinderkliniken eine echte Verbesserung und Erleichterung.“
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